Die Raumtemperatur enthält stets eine gewisse Menge Luftfeuchtigkeit, die mit einem Hygrometer messbar ist. Wird in einem Raum mit einem Luftfeuchtigkeitsgehalt von x ein Uhrgehäuse geschlossen, wird gleichzeitig mit der Luft eine kleinste Menge Wasser miteingeschlossen. Da es sich nur um wenige Tausendstel Gramm Wasser handelt, ist nichts zu befürchten. Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft ist begrenzt durch das Maß der Absorption von Wasser durch die Luft, welche temperaturbedingt stark variiert. Bei einem sogenannten Feuchtigkeitsmaximum ist die Luft „gesättigt“. Wird dieses Maximum überschritten, schlägt sich die überschüssige Feuchtigkeit in Form von Tau auf den am meisten abgekühlten Teilen nieder (Glas oder Gehäuseboden). Dieser Dunst oder Tau ist nichts anderes als kondensierter Wasserdampf. Wird eine wasserdichte Uhr plötzlich stark abgekühlt (z.B. nach starker Sonnenbestrahlung durch einen Sprung ins kalte Wasser) verdichtet oder kondensiert sich der Wasserdampf zu feinstem Nebel und bildet Niederschlag auf den am meisten abgekühlten Gehäuseteilen (Glas + Boden). Dieser feine Dunst, der wie ein Schleier unter dem Glas haftet, hat keine nachteiligen Einflüsse auf das Werk, sofern die Uhr nicht allzu lange der Kälte (Wasser/Schnee) ausgesetzt ist oder der Vorgang kalt-warm-kalt-warm nicht rasch aufeinander folgend wiederholt wird. Dieser Dampf verdunstet rasch, sobald die Uhr wieder unter normalen Tragebedingungen getragen wird.
Achtung: ist eine Uhr nicht mehr ganz wasserdicht, kann bei Kontakt mit Wasser, oder sogar bei sehr starker Transpiration des Trägers, eine kleine Menge Feuchtigkeit in das Gehäuse eindringen. Hier kann der Niederschlag auch auf dem Werk oder dem Gehäuseboden erfolgen. Zeigt sich ein Nebel in Form feinster Wassertröpfchen, ist die Uhr mit Sicherheit leck (undicht) und muss rasch kontrolliert und repariert werden. Dieser Niederschlag wirkt wesentlich stärker als beim vorangegangenen Beispiel des Wasserdampfes und ist durch die Intensität relativ leicht zu unterscheiden.